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Probebetrieb am Schiffsanleger startet

11.07.2023 / Pressemitteilung

Registrierungsformular für interessierte Reedereien ab sofort verfügbar.

Blick auf den sich in Entstehung befindenden Spreepark-Schiffsanleger an der Spree

© Contempo Zeitraffer

  • Anmeldestart für Fahrgastschiffe für Berlins ersten öffentlichen Schiffsanleger
  • Flachwasserzone schafft neuen Lebensraum für Pflanzen und Tiere
  • Nachhaltiges Mobilitätskonzept: Eierhäuschen und Spreepark über Spree, Fuß- und Radwege erreichbar

Berlin, 11. Juli 2023 – Im Spreepark wird nach der Eröffnung des Biergartens „Anleger zum Eierhäuschen“ nun ein weiterer Meilenstein für die Besucher*innen und Gäste Berlins erreicht: Der Bau des Schiffsanlegers ist erfolgreich abgeschlossen. Passagieren von Fahrgastschiffen bietet der Anleger einen barrierefreien Ein- und Ausstieg direkt am Spreepark. Er ist ein wesentlicher Bestandteil des nachhaltigen Mobilitätskonzepts für den Spreepark und das Eierhäuschen. Eine neu geschaffene Flachwasserzone am Anleger fördert zusätzlich die ökologische Resilienz des Flussuferökosystems. Der neue Anleger ist der erste öffentlich betriebene Schiffsanleger im Land Berlin.

Auf einer Fläche von 120 Quadratmetern befindet sich die Schiffsanlegestelle entlang des Spreeufers direkt am östlichen Haupteingang des Eierhäuschens und zukünftigen Spreeparks. Die barrierefreie Konstruktion mit einem Gewicht von knapp 190 Tonnen basiert auf einem robusten Stahltragwerk. Die zusätzlich eingebaute Stahlspundwand dient der Abgrenzung der Flachwasserzone zum Tiefwasserbereich und wurde komplett aus recyceltem Stahl hergestellt. Dadurch konnte der CO2-Ausstoß bei der Herstellung im Vergleich zu herkömmlichem Stahl um rund zwei Drittel reduziert werden. Der Bodenbelag des Anlegers besteht aus recyceltem Kunststoff. Diese umweltfreundliche Alternative trägt zur Wiederverwendung von Kunststoffen und zur Abfallvermeidung bei. Eine insektenfreundliche Beleuchtung, die in die Handläufe integriert ist, verhindert, dass die Tiere in großer Zahl um die Lichtquellen schwirren und dadurch in ihrer Navigation oder Fortpflanzung beeinträchtigt werden.

Gleichzeitig wurde eine Flachwasserzone geschaffen, die als wertvoller Lebensraum zum Schutz und zur Förderung der Biodiversität beiträgt. Dazu wurden auf einer Strecke von 100 Metern entlang des Ufers große Teile der bestehenden Uferbefestigung zurückgebaut. Der so entstandene direkte Übergang zur Spree ist durch den Einbau von Unterwasserspundwänden von der Spree abgetrennt und kann nicht mit Booten befahren werden. Insekten, Vögel, Kleinsäuger und Amphibien wie Frösche und Molche finden hier optimale Lebensbedingungen. Neben der hohen Artenvielfalt bietet die Flachwasserzone auch Gräsern, Weiden und Sumpfpflanzen einen optimalen Lebensraum. Diese besonders widerstandsfähigen Pflanzen verankern sich mit ihrem dichten Wurzelwerk besonders gut im Boden und stabilisieren die Uferzone.

Probebetrieb startet

Reedereien, die den neuen Schiffsanleger in ihren Fahrplan aufnehmen möchten, können sich ab sofort auf der Internetseite des Spreeparks unter www.spreepark.berlin/schiffsanleger registrieren lassen und nach erfolgreicher Anmeldung zukünftig selbstständig Anlegemöglichkeiten buchen. Die ersten Fahrgastschiffe können den neuen Anleger voraussichtlich ab dem 1. August 2023 anlaufen. Mittelfristig soll der Schiffsanleger regelmäßig von Fahrgastschiffen unterschiedlicher Reedereien angefahren werden können, um den Besucher*innen des Spreeparks und des Eierhäuschens eine bequeme und planbare An- und Abreise zu ermöglichen. Die Anlegestelle ist ausschließlich für die Fahrgastschifffahrt, also die Beförderung von Personen, nutzbar. Für die private Schifffahrt steht die neue Anlegestelle nicht zur Verfügung. Die Bewirtschaftung des Schiffsanlegers erfolgt im Auftrag des Landes Berlin durch Grün Berlin.

Betriebszeiten

Der Anleger am Eierhäuschen ist ganzjährig nutzbar. Die Öffnungszeiten sind in der Hauptsaison (April bis Oktober) von 10 Uhr bis 22 Uhr, in der Nebensaison (November bis März) von 10 Uhr bis 20 Uhr. Bei Niedrigwasser ist das Anlegen verboten. Bei extremen Wasserständen ist der Zugang eingeschränkt.

Die Baukosten des Anlegers und der Umgestaltung des Uferbereichs betragen ca. 2,4 Millionen Euro und werden durch das Förderprogramm Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW)“ der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe und aus Mitteln des Landes Berlin finanziert.

Nachhaltige Anreise

Neben dem Bau des Anlegers wurde auch das Fuß- und Radwegenetz erweitert. Auf einer Strecke von rund einem Kilometer verläuft der neu gebaute Wasserweg entlang des südlichen Rands des Spreeparks sowie als Stichweg direkt zum Eierhäuschen. Damit gibt es nun eine durchgängige Verbindung zwischen dem Treptower Park und dem Eierhäuschen bzw. dem Spreepark und eine alternative Route für den Europaradweg (R1). Eine zusätzliche Beleuchtung sorgt dafür, dass der 3 bis 4,5 Meter breite Wasserweg auch im Herbst und Winter von Radfahrenden und Fußgänger*innen sicher genutzt werden kann. Dafür kommen von Anfang November bis Ende Februar täglich von 17 bis 22 Uhr insektenfreundliche LED-Lampen zum Einsatz. Deren Licht hat einen geringeren Ultraviolett- und Blauanteil, wodurch Insekten weniger angezogen werden. Bauherrin für das Land Berlin ist die infraVelo GmbH, eine Tochtergesellschaft der Grün Berlin. Die Projektkosten in Höhe von ca. 2,4 Millionen Euro werden auch hier getragen durch das Förderprogramm Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe und aus Mitteln des Landes Berlin finanziert. Zusätzlich wurde bereits im Jahr 2022 der Pionierweg, zwischen Neue Krugallee und ehemaligem Haupteingang, durch die Grün Berlin Stiftung ertüchtigt, gleichzeitig wurden Flächen entsiegelt.

Die Maßnahmen zur Anreise zum Spreepark mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln sind ein Ergebnis der im Jahr 2019 erstellten und mit allen Beteiligten abgestimmten „Machbarkeitsstudie zur Erschließung des Spreeparks mit nachhaltigen und innovativen Verkehrsträgern“. Diese Studie kam zu dem Schluss, dass eine umfassende Anreise zum Spreepark über umweltfreundliche Verkehrsmittel und die Fahrgastschifffahrt ermöglicht werden kann, wodurch keine öffentlichen Parkplätze für Autos im Spreepark geschaffen werden müssen.